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Fragmente der Vergangenheit: Soviet Architecture Heritage in Georgia
Foto: Tbilisi. The Palace of Ceremonies/Rituals, by Victor Djorbenadze (1984-1985). © Roberto Conte
Einst über 70 Jahre lang eine Unionsrepublik der Sowjetunion, dann ab 1991 unabhängig: die Entstehung der heutigen Republik Georgien blickt auf eine turbulente Politikgeschichte zurück. Ebenso ereignisreich ist auch die georgische Architekturgeschichte, dessen sowjetisches Erbe heute immer noch sichtbar ist.
Roberto Conte und Stefano Perego bereisten zwischen 2015 und 2016 ganz Georgien und hielten ihre Eindrücke in der Fotoserie »Soviet Architecture Heritage in Georgia« fest. Insgesamt dokumentierten sie 12 Gebäude der Nachkriegszeit - darunter einige monumentale Ikonen der Hauptstadt Tiflis wie das Verwaltungsgebäude des Ministeriums für Straßenbau (heutiger Hauptsitz der Bank of Georgia) von George Chakhava und Zurab Jalaghania oder der »Wedding Palace« von Victor Djorbenadze. Diese besondere Architektursprache, so die beiden Fotografen, verbinde den Einfluss der japanischen Metabolisten mit den Wolkenbügel-Entwürfen des konstruktivistischen Architekten El Lissitzky.
Figurative und menschliche Repräsentationen, ein weiteres Hauptmerkmal sowjetischer Architektur, werden von der Fotoserie ebenfalls aufgegriffen. Allerdings nicht nur im Hinblick auf politische Architektur, wie beim Denkmal des Deutsch-Sowjetischen Kriegs in Chiatura oder beim Monument der Russisch-Georgischen Freundschaft, sondern auch bei der Fassadengestaltung öffentlicher Gebäude wie das Auditorium des ehemaligen Industrial Technical College. Bemerkenswert an der Dokumentation der sowjetischen Relikte von Roberto Conte und Stefano Perego ist insbesondere das Aufzeigen, in welchem Ausmaß Architektur Träger und Ausdruck politischer Ideengeschichte sein kann.
Weitere Informationen:
http://www.robertoconte.net/
http://stepegphotography.com/