Ein Material, fünf Pyramiden: Cork House von Matthew Barnett Howland
Foto: David Grandorge
Aus fünf unscheinbaren Pyramiden im Unterholz, unweit der gotischen Silhouette der Eton College Kapelle, besteht das von Matthew Barnett Howland entworfene »Cork House«. Als Anwärter auf den Stirling Prize 2019 verkörpert das fast ausschließlich aus Kork erbaute Haus den Versuch, der Komplexität des modernen Wohnungsbaus mit einem einzigen, biologisch erneuerbaren Material zu begegnen.
Aufbauend auf den einfachen Prinzipien alter Steinstrukturen der Maya Tempel, bestehen Wand- und Dachkonstruktion aus ineinandergreifenden, massiven Korkblöcken, die ganz ohne Klebstoff oder Mörtel auskommen. Sichtbare Kupferrohrleitungen und vereinzelte Elemente aus Holz und Messing schimmern im monolithischen Korkhaus durch.
Das »Cork House« verkörpert einen auf der Wertschöpfungskette ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz. Korkblöcke werden in Portugal aus Nebenprodukten und Abfällen der Kork-Forstwirtschaft gewonnen. Das CO2 bindende Material begünstigt eine negative Kohlenstoffbilanz, während die simple Konstruktion eine leichte Demontage am Ende der Nutzungsdauer ermöglicht. Nach Abbau werden die 1.268 Korkblöcke wiederverwendet, recycelt oder in die Biosphäre der Korkeichenwälder zurückgeführt.
Weitere Informationen:
The house uses an evolved version of a self-build construction system developed by MPH Architects, The Bartlett School of Architecture UCL, University of Bath, Amorim UK and Ty-Mawr, with subcontractors including Arup and BRE. The research was part-funded by Innovate UK and EPSRC under the 2015 Building Whole Life Performance funding competition. The R&D process included in-depth laboratory tests for structural performance, rain penetration and fire, with two prototype structures used to establish the real-life performance of the construction system.