Wohnen mitten im Schnee: Skigard Hytte von Mork-Ulnes Architects
Foto: Juan Benavides
Für die Architekten ist die Skigard Hytte das erste Projekt, das sie für sich selbst realisieren. Das Ehepaar mit zwei Kindern und Hund wünschte sich ein Zuhause mitten in der Natur und mit direktem Bezug zum Skisport. Das Kvitfjell-Skigebiet, das 1994 extra für die Olympischen Winterspiele konzipiert wurde, bietet hierfür die optimalen Rahmenbedingungen.
Um in den vorhandenen Naturraum möglichst wenig einzugreifen, sitzt die Hütte auf 45 Holzständern. Darunter sind 1,5 m Platz, damit die Schafe aus der Gegend weiterhin ungestört grasen können. Der quaderförmige Baukörper ist gleichmäßig gerastert, was sich von außen in den vertikalen Ständern widerspiegelt. Sie sind hinter der Fassadenverkleidung aus dünnen Holzstäben sichtbar und gliedern das Erscheinungsbild. Bei der Lattung haben sich die Architekten von der lokalen Bautradition inspirieren lassen: Weidezäune werden hier traditionell aus schräg aneinandergereihten „Skigard“ hergestellt. Diese geviertelten Holzstäbe waren Namensgeber für das Projekt. In den wärmeren Jahreszeiten wirkt die Fassade kantig und belebt. Wenn allerdings der Schnee kommt und sich auf die Stäbe legt, bekommt die Hütte einen sehr viel weicheren Charakter.
Auf dem Weg zur Skigard Hytte bildet eine Veranda den Auftakt. Sie durchdringt den ganzen Baukörper und teilt ihn in zwei Abschnitte. Auf der rechten Seite führt eine Tür in den Gästeraum. Links befindet sich die eigentliche Haustür. Innen herrscht sich eine warme Atmosphäre, maßgeblich beeinflusst von der durchgehend hölzernen Verkleidung aller Oberflächen. Im Kern erschließt ein langer Korridor die angrenzenden Räume. Dieser wird in Norwegen auch Trønderlån genannt. Ein großer gemeinschaftlicher Bereich beinhaltet Küche und Wohnzimmer. Zudem gibt es drei Schlafzimmer. Alle Räume sind mit hohen Fenstern ausgestattet, die Panoramablicke in das umliegende Gebirge eröffnen.
Skigard Hytte from The Architecture Player on Vimeo.