Lärchenholz und Ziegel: Gemeindezentrum St. Peter in Stuttgart
Foto: Brigida González
Was die alte Kirche nicht mehr schaffte, soll nun der Neubau lösen. Der Wunsch nach einem kleineren Kirchenraum, größeren Flächen für die Kindertagesstätte und einer flexiblen Raumaufteilung führte zum Abriss des sanierungsbedürftigen Gebäudes aus den 1970er-Jahren und zur Errichtung des modernen Äquivalents.
Städtebauliche Situation
Der Neubau hält im Kontext eine präsente Eckposition inne und setzt mit dem hohen Kirchenraum einen städtebaulichen Akzent. Dreiseitig von Grün umgeben hat die Kirche einen gewissen Abstand zu den umliegenden Gebäuden, was eine verstärkte Fernwirkung und Einsehbarkeit von unterschiedlichen Sichtachsen ermöglicht. Ein einziger direkter Nachbar entstand auf dem gemeinsamen Grundstück: eine Einrichtung der Stiftung Liebenau für körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen. Beide Gebäude folgen einem gemeinsamen klaren Raster und zeigen sich in simpler Formensprache.
Wegführung im Inneren
Auch im Inneren des Gebäudes folgt die Raumaufteilung einem axialen Prinzip. Sich kreuzende Verkehrsrichtungen bilden Wege und Erschließungsbereiche. Die Raumaufteilung ist linear, schlicht und ermöglicht eine schnelle Orientierung. Vom Haupteingang aus läuft der Besucher direkt auf den gläsernen Innenhof zu, der Tageslicht in die zentralen Bereiche leitet. Von hier aus führt der breiteste Gang zum Sakralraum.
Symmetrie des Sakralraums
Nahezu quadratisch und in geordneter Achsensymmetrie präsentiert sich der Sakralraum. Vom Eingang bis zum Altar steigt die Deckenhöhe stufenweise an. Lediglich die seitliche Apsis mit Südfenster durchbricht die strenge Ordnung. Scheint die Sonne durch das farbige Fensterglas, entsteht ein flirrendes Lichtspiel. Sowohl die Glaskunst, als auch die liturgischen Gegenstände gestaltete die Künstlerin Madleine Dietz aus Landau.
Vereinzelte Elemente erinnern an die frühere Kirche: In eigenen Nischen haben die Heiligenstatuen einen neuen Platz gefunden. Auch das Kreuzweg-Mosaik wurde erhalten, restauriert und ziert nun eine helle Wand im Foyer.