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Holz-Hybrid-Bausystem: Illwerke Zentrum Montafon
Minimierter Ressourcen- und Energieeinsatz, bis zu 90 % verbesserte CO2-Bilanz, kürzere Bauzeit und vor allem präzise Bauqualität – diese Vorteile realisiert das Holz-Hybrid-Bausystem „LifeCycle Tower“ (LCT), mit dem in Vorarlberg das derzeit größte Holzgebäude Österreichs errichtet wurde. Das LCT-System erlaubt Bauhöhen bis zu 30 Geschossen und wurde vom Architekturbüro zusammen mit der Firma Rhomberg–Cree entwickelt.
Architekt: Hermann Kaufmann, A-Schwarzach
Standort: Anton-Ammanstraße-12, A-6773 Vandans
Architekt: Hermann Kaufmann, A-Schwarzach
Standort: Anton-Ammanstraße-12, A-6773 Vandans
Das neue zentrale Bürogebäude für die Illwerke Zentrum Montafon (IZM) in Vandans umfasst ca. 10.000 m² Nutzfläche. Der 120 Meter lange Neubau ragt zu einem Viertel in den See hinaus, definiert eine eindeutige Vorder- und Rückseite und verfügt über ein klares Fassadenraster. Dank der transparenten Fassadenstruktur ist jeder Büroarbeitsplatz der etwa 270 Mitarbeiter von gleich hoher Qualität und schafft direkten Bezug zur Landschaft. Das Umfeld des neuen IZM ist genau von jenem starken Naturraum mit künstlichen Landschaftseingriffen für den Stausee und den großen Kubaturen der Bestandsgebäude geprägt.
Die Stahlbetonarbeiten wurden bis zur Erdgeschoßdecke und bei den beiden Erschließungstürmen vor Ort durchgeführt. Den Rohbau inklusive Fassaden im LCT-System zu erstellen, dauerte sechs Wochen. Eine Besonderheit liegt bei dem großvolumigen Holzbau darin, dass tragende Elemente nicht beplankt sind. Auf verleimten, in die Fassade integrierten Holzstützen liegen Holz-Beton-Verbundelemente auf, die in der Mittelachse von Stahlträgern gehalten werden, gestützt auf einer Reihe Stahlbetonsäulen. Trotz sichtbarer Holzkonstruktion ist der Brandschutz gewährleistet. Einerseits ist das hybride Deckenelement, dessen Betonteil auch in den Stützenauflagen die Geschosse konsequent trennt, sowie die vorgehängte Brandschürze im Fassadenbereich ein wichtiges Argument für die Erreichung der Sicherheitsanforderungen, andererseits kompensiert eine Sprinklerung die Brennbarkeit des Baustoffes.
Ein stringentes Fassadenraster, verglast ab Schreibtischhöhe, gibt dem Gebäude Transparenz und Großzügigkeit. Die Vordächer sind gleichzeitig konstruktiver Witterungs- und Blendschutz. Die konsequente Skelettstruktur erforderte nur wenige Aussteifungskerne und ermöglicht damit hohe Flexibilität.
Grundsätzlich wird die Gebäudetechnik sparsam und gezielt eingesetzt. Der Primärenergieverbrauch liegt unter 30 kWh/m²a, der Heizwärmebedarf bei 14 kWh/m²a und wird vollständig durch das Abwärmesystem des Rodundwerkes gedeckt, über ein Wärmepumpensystem auch der Kühlbedarf. Diese Kennwerte (genaue U-Werte siehe unter „Projektdaten“) machen das Bürogebäude zu einem „Green Building“ mit Vorbildcharakter.
Das Bürokonzept wurde mit den Mitarbeitern im Rahmen von Interviews und Workshops ausgefeilt. Teamorientiertes Arbeiten mit hoher Flexibilität hat Priorität. Das Open Office fasst je zwei Einheiten zusammen, es gibt zudem Rückzugsbereiche, die auch längerfristig besetzt werden können. Besucherzentrum und ein Betriebsrestaurant heißen Gäste willkommen, jährlich kommen rund 10.000 Besucher. In den Erschließungsbereichen finden sich künstlerische Inszenierungen. Die Parkanlage stellt als skulpturale Wasserlandschaft eine Bereicherung im öffentlichen Raum dar.
Der mehrgeschossige Bürobau aus Holz in Vandans wurde am 15. November 2013 feierlich eröffnet.
Holz-Hybrid-Bausystem „LifeCycle Tower“
Das LCT-Bausystem ist eine innovative Holzbaumethode, die auf hohem Vorfertigungsgrad basiert und auch für Hochhäuser geeignet ist. Serielle Fertigung garantiert präzise Bauqualität, schnellen Bauablauf und hohe Wirtschaftlichkeit. Das LCT-System bleibt über den gesamten Lebenszyklus flexibel, erlaubt individuelle Raumaufteilung, die eingebauten Werkstoffe stellen im Sinne der Rückbaubarkeit einen nennbaren Wertspeicher dar. Die Fassaden können nach Anforderungen und Wünschen innerhalb des Systems frei designt werden. Als nachwachsendes Baumaterial braucht Holz wenig Energie, auch in der Verarbeitung.
Das LCT-Bausystem ist eine innovative Holzbaumethode, die auf hohem Vorfertigungsgrad basiert und auch für Hochhäuser geeignet ist. Serielle Fertigung garantiert präzise Bauqualität, schnellen Bauablauf und hohe Wirtschaftlichkeit. Das LCT-System bleibt über den gesamten Lebenszyklus flexibel, erlaubt individuelle Raumaufteilung, die eingebauten Werkstoffe stellen im Sinne der Rückbaubarkeit einen nennbaren Wertspeicher dar. Die Fassaden können nach Anforderungen und Wünschen innerhalb des Systems frei designt werden. Als nachwachsendes Baumaterial braucht Holz wenig Energie, auch in der Verarbeitung.
Projektdaten
Bauherr: Vorarlberger Illwerke AG
Statik / Tragwerk: Merz Kley Partner
Bauphysik / Akustik: WSS – Wärme- und Schallschutztechnik Schwarz
Brandschutzplanung: IBS – Institut f. Brand-, Gerardschutztechnik und Sicherheitsforschung
Fassadenentwicklung: GBD Projects
Elektrotechnik: ELplan
Generalunternehmer: Cree GmbH
Grundstücksfläche: 160.000 m²
BGF: 11.500 m²
Nutzfläche: 9.900 m²
Bebaute Fläche: 2.000 m²
Wettbewerb: 2010
Bauphase: 2012-2013
HWB nach PHPP: 16,9 kWh/m²a
HWB nach E-Ausweis: 13,72 kWh/m²a
Gebäudehülle: U-Wert gesamtes Fenster: 0,70 bis 0,85 W/m²K; g-Wert Glas: 50 %
U-Werte
Boden gegen Erdreich: 0,26 W/m² K
Boden gegen unbeheizt: 0,22 W/m² K
Boden gegen außen: 0,11 W/m² K
Wand gegen Erdreich: 0,21 W/m² K
Wand gegen unbeheizt: 0,30 W/m² K; 0,27 W/m² K
Wand gegen außen: 0,12 W/m² K
Decke gegen unbeheizt: 0,18 W/m² K
Decke, resp. Dach gegen außen: 0,10 W/m² K
Fenster, inkl. Rahmen: 0,70 bis 0,85 W/m²K
Außentüren: 0,70 bis 0,85 W/m² K
Bauherr: Vorarlberger Illwerke AG
Statik / Tragwerk: Merz Kley Partner
Bauphysik / Akustik: WSS – Wärme- und Schallschutztechnik Schwarz
Brandschutzplanung: IBS – Institut f. Brand-, Gerardschutztechnik und Sicherheitsforschung
Fassadenentwicklung: GBD Projects
Elektrotechnik: ELplan
Generalunternehmer: Cree GmbH
Grundstücksfläche: 160.000 m²
BGF: 11.500 m²
Nutzfläche: 9.900 m²
Bebaute Fläche: 2.000 m²
Wettbewerb: 2010
Bauphase: 2012-2013
HWB nach PHPP: 16,9 kWh/m²a
HWB nach E-Ausweis: 13,72 kWh/m²a
Gebäudehülle: U-Wert gesamtes Fenster: 0,70 bis 0,85 W/m²K; g-Wert Glas: 50 %
U-Werte
Boden gegen Erdreich: 0,26 W/m² K
Boden gegen unbeheizt: 0,22 W/m² K
Boden gegen außen: 0,11 W/m² K
Wand gegen Erdreich: 0,21 W/m² K
Wand gegen unbeheizt: 0,30 W/m² K; 0,27 W/m² K
Wand gegen außen: 0,12 W/m² K
Decke gegen unbeheizt: 0,18 W/m² K
Decke, resp. Dach gegen außen: 0,10 W/m² K
Fenster, inkl. Rahmen: 0,70 bis 0,85 W/m²K
Außentüren: 0,70 bis 0,85 W/m² K
Beim LCT bleibt die Holzkonstruktion sichtbar und die Brandschutzvorschriften sind ebenso wie bei hohen Gebäuden eingehalten. Alle Bauwerkskomponenten, auch die Energieversorgung, werden je nach Standortgegebenheiten individuell konfiguriert und optimiert.
Ein mehrjähriger, interdisziplinärer Forschungsprozess ging der Entwicklung des Holz-Hybrid-Bausystems voraus. LCT ist international einsetzbar. Alle Komponenten sind so geplant, dass sie an landesspezifische Anforderungen angepasst werden können und die Ressourcen vor Ort nutzen.
Ein mehrjähriger, interdisziplinärer Forschungsprozess ging der Entwicklung des Holz-Hybrid-Bausystems voraus. LCT ist international einsetzbar. Alle Komponenten sind so geplant, dass sie an landesspezifische Anforderungen angepasst werden können und die Ressourcen vor Ort nutzen.
In DETAIL 1+2/2014 "Bauen mit Holz" finden Sie weitere Projekte zu diesem Thema.