Exponierter Rückzugsort: Wochenendhäuser La Loica und La Tagua in Matanzas
Foto: Cristóbal Palmaa
Nur 20 und 25 m2 Grundfläche haben die zwei Wochenendhäuser, die Felipe Croxatto und Nicolas Opazo an einem geradezu unmöglichen Bauplatz errichtet haben: mitten in der Steilküste des Surferparadieses Matanzas am Pazifik. Auftraggeber waren zwei miteinander befreundete Paare, die die Häuser sowohl selbst nutzen als auch an Feriengäste vermieten.
Der luftige Standort 80 m über dem Meeresspiegel gab Anlass für die Namensgebung der beiden Hütten: La Loica und La Tagua, zwei in der Region heimische Vogelarten. Die zoologischen Bezeichnungen klingen prosaischer: Langschwanzstärling (Leistes loyca) und Gelbschnabel-Blässhuhn (Fulica armillata).
Das Zentrum jedes Hauses bildet ein offener, zweigeschossiger Wohnraum, der sich mit Panoramafenstern zum Meer und nach Norden, Richtung Mittagssonne, auf eine Holzterrasse öffnet. Küchenzeile und Bad sind jeweils auf der unteren Ebene der Häuser untergebracht. Eine Etage höher befinden sich, über Leitern erreichbar, offene Schlafemporen und je ein kleiner Balkon auf der Meeresseite.
Zur leichtgewichtigen Holzbauweise der Häuser passt die Treibgutästhetik ihrer Gebäudehüllen. Als Fassaden- und Dachverkleidung verwendeten die Architekten ausrangierte, verwitterte Eisenbahnschwellen aus Eichenholz. Diese wurden mit Mineralöl imprägniert, um sie gegen das raue Meeresklima wetterfest zu machen. Die Innenwände und die Gebäudesockel sind mit Kiefernholzbrettern verschalt, wobei die Sockel einen wasserabweisenden schwarzen Farbanstrich erhielten. Hinter der dunklen Holzverkleidung verbirgt sich eine weitere, standortbedingte Besonderheit– zwei biologische Klärtanks. Weil kein Anschluss an das örtliche Wassernetz möglich war, reinigen sie das Abwasser aus den Häusern so weit, dass es anschließend im Boden versickern kann.
Über das Projekt berichten wir in Detail 7/8.2021.