Dezent gestreift: Hapimag Headquarters in Steinhausen
Foto: Roman Keller
»Sharing and Caring« lauten die Maximen des Bauherrn. Diese Firmenkultur kann im Neubau des Hauptsitzes im schweizerischen Steinhausen nun auch von den Angestellten gelebt werden. Inmitten eines Industriegebietes haben die Architekten des Züricher Büros Hildebrand einen repräsentativen Firmensitz entworfen, der gleichzeitig die Firmenkultur positiv beeinflussen soll. Im Norden grenzt die Autobahn an das Grundstück; im Süden befindet sich ein Park, der für Treffen mit Kunden oder Pausen im Freien genutzt werden kann. Außerdem stellt die Freifläche eine Nutzungsreserve für zukünftige Pläne der Firma dar.
Das Gebäude mit quadratischem Grundriss verfügt über fünf Geschosse. Zuunterst ragt die Tiefgarage noch aus dem Erdreich heraus, sodass sie natürlich belüftet werden kann. Die eingesparten Kosten für eine Lüftungsanlage konnten in die Qualität der Arbeitsplätze investiert werden. Das oberste Geschoss springt dafür an allen vier Seiten zurück, sodass es wie ein Pavillon auf dem Gebäudevolumen sitzt. Rundherum ist die Fassade vollflächig verglast. Bänder aus vertikalen, weißen Lamellen kaschieren dezent die weiß hervortretenden Geschossdecken und dienen als Brisesoleils für die Arbeitsplätze, die im Open Space entlang der Fassade organisiert sind.
Auch im Inneren finden sich immer wieder fein gestreifte Gestaltungselemente. Sei es als Verwandte der weißen Fassadenlamellen, die als Abhangdecke eingesetzt werden, oder als vertikale Holzlattung an der Treppenbrüstung und an den Wänden. Ein Großteil der Oberflächen ist in Sichtbeton ausgeführt. So auch die drei Kerne und die skulpturale, ellipsenförmige Treppe, die sich durch alle Geschosse windet. Teilweise treten die Schalungsfugen sehr deutlich hervor. Im starken Kontrast dazu sind die Besprechungsräume in verglasten Quadern mit filigranen Holzrahmen direkt an der Fassade untergebracht. Der geschwungene Treppenraum bildet einen gekonnten Bruch mit dem rigiden, rechtwinkligen Raster der Büroräume. Er wird durch ein Oberlicht natürlich belichtet und dient als Ort der Begegnung. So soll die Kommunikation unter den Angestellten gefördert werden. Die Treppe wird zum Katalysator für unternehmensinterne Prozesse.
Weitere Informationen:
Generalplanung: HILDEBRAND & Ghisleni Partner
Fläche: 6750 m²
Budget BKP 1-5: 23.9 Mio. CHF
Projektleitung: Pascal Ryser, Stefan Roovers, Marion Ott, Stephan Dietrich
Projektteam: Thomas Hildebrand, Daniel Sasama, Isabelle Schulz, Robin Bollschweiler, Dominik Keller, Nora Klinger, Yuichi Kodai, Claudia Maggi, Mikel Martínez Múgica, Kosaku Matsumoto, Michael Stünzi, Geng Tian, Simon Würgler
Baumanagement: Ghisleni Partner
Elektroingenieur & Brandschutzplaner: Hefti Hess Martignoni
HLKKS Ingenieur: Hans Abicht AG
Akustik und Bauphysik: Gartenmann Engineering
Fassadenplanung: Reba Fassadentechnik