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Beten unter Säulen
Ein Gotteshaus der Superlative wächst derzeit in Algier gen Himmel. Nach einem Entwurf des Architekten Jürgen Engel entsteht hier im Auftrag der algerischen Regierung die Djamaa el Djazair als drittgrößte Moschee der Welt mit einem 265 m hohen Minarett. Prägende Elemente der gesamten Anlage sind 618 bis zu 36 m hohe achteckige Schleuderbetonsäulen von Europoles. Die Hohlkörper werden in mit 800 U/min längs rotierenden Stahlformen gefertigt. Dabei wird der Beton mit 20-facher Erdbeschleunigung an die Schalwandung gepresst und hochverdichtet. Für die erdbebensichere Standfestigkeit der Säulen sorgen bis zu 1,7 t schwere Stahlplatten, die als Fußplatten mit in den Beton eingeschleudert werden. Diese hochpräzisen Bauteile werden für jede Säule nach individuellen Vorgaben von Jebens gefertigt.
Täglich sollen 120000 Menschen die Moschee besuchen. Allein der Gebetssaal ist für 35000 Männer ausgelegt. Die Djamaa el Djazair ist aber vom Anspruch her weit mehr als nur ein Gotteshaus. Nach den Vorstellungen des Architekten soll sie auch Motor für Algiers Stadtentwicklung sein. Der moderne Komplex vereint deshalb eine Vielzahl kultureller und religiöser Einrichtungen, darunter ein Museum und Forschungszentrum, Kultur- und Konferenzzentren, einen Hörsaal der theologischen Hochschule mit 2000 Plätzen sowie eine Bibliothek mit 1 Mio. Medien. Wohnungen, Marktplatz, Cafés und ein Kindergarten sollen den urbanen Gedanken überdies stärken. Nachts leuchtet seine Glasfassade geheimnisvoll hinter der filigranen islamischen Ornamentik mittig vorgehängter Faserbetonplatten. Sie wurden in Natursteinoptik nach dem Vorbild der traditionellen hölzernen Moucharabieh-Sonnen- und Sichtschutzgitter gegossen. Die Fertigstellung des rund 1,1 Mrd. teuren Projekts ist für 2017 geplant.
Weitere Informationen: Jebens GmbH
Europoles GmbH & Co. KG
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