Aus der Reihe getanzt: Atriumhaus in Lanškroun von Martin Neruda

An die Stelle eines abgerissenen Reihenhauses rückt in einem Wohngebiet in Lanškroun ein von Martin Neruda Architektura geplantes Atriumhaus. Der größte Wunsch des Bauherrn war es, in engem Kontakt mit dem Garten zu leben. Die Lösung der Planer ist ein Atriumhaus, dessen Wohnbereich sich zu beiden Seiten zum Garten hin öffnet.
Zur Straße hin wird der Hauptteil des Hauses durch die transluzente Garage abgeschirmt. Die Polycarbonat-Volumina sorgen für die gewünschte Privatheit und erstrahlen bei Nacht. Über ein großes Tor gelangt man direkt in den zentralen Garten. Das gesamte Leben des Hauses spielt sich rund um diesen privaten Garten ab, von dem aus die Innenräume betreten werden können. An die Garage gliedern sich kaskadenförmig die Wohnräume an. Die so entstehende Raumfolge passt sich an die Typologie des Grundstücks an und ist über einen Gang an der rückwärtigen Grundstücksseite zusammengeschaltet. Umschlossen wird das Atrium von dem Hauptwohnbereich, der sich im Sommer über die Öffnung der Fassaden mit dem Garten verbinden lässt. Dieser Bereich bildet das Herz des Hauses in dem gekocht und entspannt werden kann. Alle Räume verfügen über eine Stahlbetondecke mit großzügigem Überhang, die vor Sonne und Regen schützt und die Grenze zwischen Innen- und Außenraum verschwimmen lässt.
Bei der Konstruktion wurden natürliche Materialen und Farben verwendet. Die Decken, Türstürze und Fensterbänke wurden aus Beton, Trennwände aus Esche und Eichenholz gebaut. Komplettiert wurde das Erscheinungsbild von einem rosafarbenen Gussboden und zartgrünen Vorhängen. Hauptaugenmerk sind die kalkgebeizten Ziegelsteine des ursprünglichen Hauses, die wiederverwendet wurden und sich durch das gesamte Gebäude ziehen. In Zukunft soll das Haus altern und eine Patina bilden. Dadurch soll es noch weiter mit dem Garten verschmelzen und so zu einer Wohnlandschaft werden.

Weitere Informationen:
Bauunternehmen: Stavitelství Drážka
Gartenbau: Jan Kocourek
Holzbau: Zdenek Škvára