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18 Geschosse in Holz: Studentenwohnen in Vancouver
Photographer: Pollux Chung courtesy of Seagate Structures.
Der Baustoff Holz hat in der waldreichen westkanadischen Provinz British Columbia eine lange Tradition. Doch im Vergleich zur konventionellen Holzrahmenbauweise spielt der moderne Holzbau eine untergeordnete Rolle.
Im Rahmen der »Tall Wood Demonstration Initiative«, mit der die kanadische Regierung für einen Innovationsschub sorgen will, lobte die University of British Columbia in Vancouver im Jahr 2013 ein Ausschreibungsverfahren für ein Studentenwohnheim in Holzbauweise aus. Das Siegerteam, Acton Ostry Architects aus Vancouver und Hermann Kaufmann Architekten aus Schwarzach, legte den Entwurf eines modularen Holzbaus vor, der sehr einfache und schnelle Bauprozesse ermöglicht.
Konstruktiv besteht dieser aus nur zwei Elementen: 26 x 26 cm große Brettschichtholz-Stützen, angeordnet in einem Raster von 2,85 x 4,00 m, sowie 16,9 cm starke Brettsperrholz-Deckenplatten. Eine standardisierte Steckverbindung aus Stahl gewährleistet die vertikale Lastabtragung von Stütze zu Stütze und dient als Auflager der Deckenplatten.
Die Bauzeit für die 18-geschossige Holzkonstruktion betrug lediglich neun Wochen. Die Deckenplatten sind ohne störende Unterzuge mit versetzten Fugen als Zwei- bzw. Dreifeldplatten in Gebäudelängsrichtung angeordnet und mit versenkten Dreischichtplatten schubfest verbunden. Dadurch entsteht eine statisch nutzbare Scheibe, die Horizontalkräfte, z. B. aus Windlasten, aufnimmt und in die beiden aussteifenden Stahlbeton-Treppentürme einleitet. Vorteilhaft ist die Scheibenwirkung aber auch, weil Vancouver stark erdbebengefährdet ist. Aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen wurden Holzstützen und -decken mit Gipskarton bekleidet und die Böden mit einem Estrich versehen. Dies ermöglichte kleinere Holzquerschnitte und eine geringere Qualität der Holzoberflächen, während die Trockenbauwände zugleich die in den Studentenzimmern häufig notwendigen Renovierungsarbeiten erleichtern. Die Vorbildhaftigkeit des Hochhauses zeigt sich sowohl in den eingehaltenen Baukosten und der im Vergleich zur Betonbauweise um vier Monate kürzeren Bauzeit als auch in einer intelligenten, wirtschaftlichen und nachhaltigen Holzkonstruktion. Eine ausführliche Projektdokumentation präsentiert auch der soeben bei Detail erschienene »Atlas Mehrgeschossiger Holzbau«.
Im Rahmen der »Tall Wood Demonstration Initiative«, mit der die kanadische Regierung für einen Innovationsschub sorgen will, lobte die University of British Columbia in Vancouver im Jahr 2013 ein Ausschreibungsverfahren für ein Studentenwohnheim in Holzbauweise aus. Das Siegerteam, Acton Ostry Architects aus Vancouver und Hermann Kaufmann Architekten aus Schwarzach, legte den Entwurf eines modularen Holzbaus vor, der sehr einfache und schnelle Bauprozesse ermöglicht.
Konstruktiv besteht dieser aus nur zwei Elementen: 26 x 26 cm große Brettschichtholz-Stützen, angeordnet in einem Raster von 2,85 x 4,00 m, sowie 16,9 cm starke Brettsperrholz-Deckenplatten. Eine standardisierte Steckverbindung aus Stahl gewährleistet die vertikale Lastabtragung von Stütze zu Stütze und dient als Auflager der Deckenplatten.
Die Bauzeit für die 18-geschossige Holzkonstruktion betrug lediglich neun Wochen. Die Deckenplatten sind ohne störende Unterzuge mit versetzten Fugen als Zwei- bzw. Dreifeldplatten in Gebäudelängsrichtung angeordnet und mit versenkten Dreischichtplatten schubfest verbunden. Dadurch entsteht eine statisch nutzbare Scheibe, die Horizontalkräfte, z. B. aus Windlasten, aufnimmt und in die beiden aussteifenden Stahlbeton-Treppentürme einleitet. Vorteilhaft ist die Scheibenwirkung aber auch, weil Vancouver stark erdbebengefährdet ist. Aus wirtschaftlichen und praktischen Gründen wurden Holzstützen und -decken mit Gipskarton bekleidet und die Böden mit einem Estrich versehen. Dies ermöglichte kleinere Holzquerschnitte und eine geringere Qualität der Holzoberflächen, während die Trockenbauwände zugleich die in den Studentenzimmern häufig notwendigen Renovierungsarbeiten erleichtern. Die Vorbildhaftigkeit des Hochhauses zeigt sich sowohl in den eingehaltenen Baukosten und der im Vergleich zur Betonbauweise um vier Monate kürzeren Bauzeit als auch in einer intelligenten, wirtschaftlichen und nachhaltigen Holzkonstruktion. Eine ausführliche Projektdokumentation präsentiert auch der soeben bei Detail erschienene »Atlas Mehrgeschossiger Holzbau«.
Eine ausführliche Print-Dokumentation finden Sie in unserer Ausgabe DETAIL 6/2017 mit dem Themenschwerpunkt »Bauen mit Glas«.