DETAIL 9.2020
Aus dem Editorial 9.2020
Wohnen – und was noch?
Wer zahlt, schafft an − dieser nüchterne Grundsatz dominiert auch heute noch oft die Planung von Wohnquartieren. Viele Kommunen tun sich schwer mit dem Abschied vom investorengetriebenen Städtebau. Doch ihre Bewohnerinnen und Bewohner sind anspruchsvoller geworden. Dass zu einem lebendigen Stadtquartier mehr gehört als kostengünstiger Wohnraum, ausreichend Parkplätze und eine funktionierende Verkehrserschließung, ist altbekannt. Viel schwieriger ist es, diese Einsicht auch in konkrete Planungen umzusetzen.
In dieser Ausgabe stellen wir zwei aktuelle Quartiersentwicklungen ausführlich vor. Der Prinz-Eugen-Park in München und das Areal Erlenmatt Ost in Basel verfolgen ambitionierte Ziele in Sachen Ressourcenschonung, Nutzungsmischung und sozialer Integration. Einen Blick werfen wir auch über Europas Grenzen hinaus: Im Magazinteil dieser Ausgabe beschreibt Florian Busch die Kräfte, die hinter der scheinbaren Regellosigkeit des Tokioter Städtebaus wirken, und die Herausforderungen, denen sich Japans Hauptstadt angesichts des erwarteten Bevölkerungsrückgangs stellen muss.