DETAIL 6.2021
Aus dem Editorial DETAIL 6.2021
1961 wurde die Berliner Mauer gebaut und John F. Kennedy trat sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika an. Juri Gagarin flog als erster Mensch in den Weltraum. Und in München, im Süden der damaligen Bundesrepublik Deutschland, wurde Detail gegründet. Für die Jubiläumsausgabe zum 60. Geburtstag unserer Zeitschrift haben wir uns aber statt einer nostalgischen Rückschau vorgenommen, die Gegenwart zu bilanzieren und in die Zukunft der Architektur zu blicken. Den Fahrplan dazu gab uns die drängende Frage nach dem Klimaschutz und den schwindenden Ressourcen vor.
Was also braucht es für einen konsequenten Systemwandel im Bauwesen? Die engagierten Vordenker unserer Interviews ziehen ein nüchternes Fazit, sie formulieren Visionen und Forderungen für politische Strategien. „Was tun gegen den Klimanotstand?“ fragen wir Michael Pawlyn von Architects Declare. Nora Sophie Griefahn von Cradle to Cradle (C2C) begründet, warum wir Bauen grundsätzlich neu denken müssen. Die Zukunft des Holzbaus zeichnet Hermann Kaufmann im Gespräch nach. Anders Lendager, ein Pionier des kreislauffähigen Bauens, konzentriert sich auf die urbanen Minen der Zukunft. Und Amandus Samsøe Sattler von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat klare Vorstellungen von den Maßnahmen, die für ein flächendeckendes Umdenken in der Architektur notwendig sind.
Die Projektauswahl dieser Ausgaber steht für das klimagerechte Bauen. Das gilt für sortenrein konstruierte Bürogebäude ebenso wie für emissionsreduzierte Lowtech-Architektur. Außerdem dokumentieren wir aktuelle Beispiele von Cradle-to-Cradle sowieEnergie-Plus-Konzepten, die bis hin zur Materialwahl und den Details stringent realisiert sind und uns überzeugt haben. Sind klimagerechte Gebäude letztlich auch eine Frage der Haltung von Bauherren und Architekten? Das bestätigt der Südtiroler Architekt und Industriedesigner Matteo Thun in unserem Porträt.