DETAIL 5.2015
Aus dem Editorial DETAIL 5.2015
Material + Oberfläche
»Architektur ist eine vom Material geprägte Disziplin« betonen die slowenischen Architekten Dekleva Gregorič im Interview (s. S. 416ff.). Beinahe jedes ihrer abwechslungsreichen Häuser wird von einem anderen Baustoff bestimmt. Das gleiche gilt auch für die weiteren Projektbeispiele in diesem Heft: So verwandelt Wiel Arets ein Wohnhaus in Tokio äußerlich durch seine Hülle aus strukturiertem Glas in ein kristallin-skulpturales Gebilde, dessen Innenraum er den Charme von rohem Beton verleiht (s. S. 444ff.). Eine experimentelle Gemeinschaftsküche in Berlin dagegen erhält ihren ruppigen Charakter aus recycelten Europaletten, die mit Stampflehm gefüllt sind (s. S. 440ff.), während die wellige Aluminiumhaut eines Logistikcenters bei Zürich auf raffinierte Weise den Baukörper entmaterialisiert (s. S. 466ff.). Und Sauerbruch Hutton experimentieren bei einer Villa in München mit farbig glasierten Formsteinen aus Ziegeln, die zu ebenso bunt schimmernden wie plastisch gegliederten Fassaden führen (s. S. 470ff.).