DETAIL 3.2021
Aus dem Editorial DETAIL 3.2021
Das Büro ist überall. Und nun?
Hans Hollein hat es schon vor 50 Jahren vorgemacht. Mit Zeichenbrett und Telefon hat sich der Architekt in seinem „Mobilen Büro“ eingerichtet, einer pneumatischen Blase auf der grünen Wiese. 1969 galt diese Aktion als Provokation. Heute hingegen ist das Szenario kaum überraschend. Seit dem Shutdown ist der mobile Arbeitsplatz zur Alltagsroutine geworden.
Noch nie sind sich Wohnen und Arbeiten räumlichso nahe gekommen wie gegenwärtig. Doch mittelfristigist der Remote-Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden nur praktikabel, wenn die Wohnverhältnissees zulassen. Deshalb brauchen wir Antworten auf wichtige Fragen: Mit welchen Grundrissen und Typologien lassen sich Wohnen und Arbeiten verbinden? Welche stadtplanerischen Konsequenzen hat die neue Allianz mit Blick in die Zukunft?
Unsere März-Ausgabe konzentriert sich auf aktuelle Beispiele, die Wohnen und Arbeiten kombinieren, oft in lebendigen urbanen Quartieren. Die strikte funktionalistische Ordnung der Stadt ist passé. Der urbane Alltag organisiert sich heute so, dass alles möglichst um die Ecke ist. Digital und mit der Welt vernetzt sind wir ohnehin immer und überall. Die eigentliche Lebensqualität jedoch bietet uns nicht der Bildschirm, sondern die Vielfalt an Erfahrungen und Begegnungen im analogen Stadtraum vor der Haustüre.