DETAIL 12.2017
Aus dem Editorial der Ausgabe 12.2017
Gebaute Landschaften
Architektur und Landschaft haben viele Ähnlichkeiten. Beide Kategorien sind Konstrukte unserer Wahrnehmung. Deshalb sagen Eigenschaften wie künstlich und natürlich, die wir der Architektur und der Landschaft gerne zuschreiben, mehr über unseren eigenen Differenzierungswunsch aus als über eine tatsächliche Relation. Wir wollen die Architektur gerne von der Landschaft unterscheiden und konstruieren deshalb einen Gegensatz, den es eigentlich nicht gibt. »Architektur ist meistens gebaute Landschaft«, sagt Kjetil Thorsen von Snøhetta im Interview in dieser Ausgabe (Seite 16ff.). Er meint damit, dass Tektonik und Topografie nicht voneinander getrennt sind, sondern ineinander übergehen. Wir haben in unserem Dezember-Heft Projekte für Sie zusammengestellt, die in besonderer Weise auf den Landschaftsraum reagieren und sowohl konstruktive Lösungen als auch Materialien dazu einsetzen, um eins mit ihrer Umgebung zu werden. Die Dokumentationen stellen den Caminito del Rey in der südspanischen Gaitanes-Schlucht und das Wattenmeerzentrum an der Westküste Dänemarks vor. Außerdem zeigen wir Details des Bergrestaurants Obereggen in den Dolomiten und der Unterkünfte des Colorado Building Workshop in den Rocky Mountains. Der Technikbeitrag, der unser Schwerpunktthema ergänzt, geht verschiedenen Möglichkeiten der Fassadenbegrünung auf den Grund. Mit dem aktuellen Heft schließen wir dieses Jahr und blicken voller Vorfreude auf 2018. Wir werden die internationale Ausrichtung von Detail stärken und durchgängig bilingual auf Deutsch und Englisch erscheinen. Im Mai und November 2018 veröffentlichen wir ein green Special, das in die Zeitschrift integriert ist. Und wer bislang gerne unser Supplement zur Tragswerkslehre gelesen hat, darf sich freuen: Ab dem neuen Jahr erscheint structure viermal jährlich als eigenständige Zeitschrift für Bauingenieure.