DETAIL 11.2019
Aus dem Editorial der Ausgabe 11/2019:
Bauen mit den Ressourcen aus der Natur
Natürliche Materialien werden zurzeit als Baustoffe wiederentdeckt. Nicht zuletzt die Ökobilanz von Lehm oder Kork, Massivholz oder Bruchstein trägt mit dazu bei, dass regionale natürliche Ressourcen zunehmend Verwendung finden – auch bei großmaßstäblichen Gebäuden mit anspruchsvollem Raumprogramm. Die Recyclierbarkeit macht diese Materialien zu Wegweisern und Hoffnungsträgern einer klimaneutralen Zukunft des Bauens. Die Dämmstandards von gesetzlichen Energieverordnungen sind für diesen Anspruch längst nicht ausreichend. Es geht stattdessen um eine ganzheitliche Betrachtung der CO2-Bilanz über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden.
Wir stellen in diesem Heft Projekte vor, deren Architekten- und Planungsteams, Bauherren und Industriepartner sich diesen Herausforderungen stellen. Unsere Dokumentationen zeigen, wie Materialien aus der Natur beim Bau von Schulen und Wohnhäusern oder Besucherzentren zur Anwendung kommen. Im Technik-Beitrag stellen wir die Raffinessen des kürzlich bezogenen größten Lehmbaus in Europa vor. Und im Interview mit Bijoy Jain erfahren Sie, welche Rolle lokale und regionale Ressourcen für Studio Mumbai haben.
Der green-Sonderteil (Seite 84ff.) in dieser Ausgabe setzt einen ergänzenden Schwerpunkt auf Methoden des klimagerechten Bauens am Beispiel von Projekten in Ferrara und Trondheim. Während das Plusenergiegebäude von Snøhetta konsequent auf Solarenergie setzt, ist der Bürobau von Mario Cucinella in Italien ohne komplexe Haustechnik realisiert. Auch so kann energieeffizient gebaut werden.
Klimafragen sind derzeit viel diskutiert. Architektur kann einen wertvollen Beitrag zu einer Lösung beisteuern.