DETAIL 10.2019
Aus dem Editorial der Ausgabe 10/2019:
Zauberwort Hybrid
Hybrid ist das neue Blox-Gebäude in Kopenhagen gleich in mehrfacher Hinsicht. Das vielfältige Raumangebot des rundum verglasten Neubaus von OMA nimmt unter anderem die Ausstellungsflächen des Dänischen Architekturzentrums und Wohnungen auf, außerdem Co-working-Spaces, ein Fitnessstudio und ein Café mit Terrasse. Neben seiner ungewöhnlich hybriden Nutzung ist das markante Gebäude am ehemaligen Hafen auch als Hybrid konstruiert: Mit Bedacht auf die Entwurfsanforderungen und die jeweiligen Materialeigenschaften kam für die tragende Struktur des Gebäudes eine Kombination aus Stahl und Beton zum Einsatz.
In unserer Oktober-Ausgabe hat Frank Kaltenbach dieses und weitere herausragende Beispiele für hybride Bauweisen zusammengestellt. Die konstruktiven Kombinationsmöglichkeiten, seien es vorgefertigte Holzelemente mit Stahlbeton, mit Ziegeln ausgefachte Stahlskelette oder Holzrahmenbauweise mit tragenden Stahlbetonscheiben, sind so vielfältig wie der architektonische Ausdruck der einzelnen Projekte. Unsere Dokumentationen zeigen, inwiefern beides Hand in Hand geht, etwa beim neuen Wohnblock von BIG in Stockholm, bei der Sanierung einer ehemaligen Schlosserei in Bordeaux von RCR Artotec oder bei der Grundschule von Compagnie-O in Flandern. Ergänzend liefert der Essay einen Überblick zu Hochhäusern in Holz-Hybridbauweise und geht der Frage nach, inwiefern diese Kon-struktionsart Bauherren, Architekten und Tragwerksplaner derzeit zu neuen Höhenrekorden beflügelt. Ein konkretes Beispiel, nämlich den höchsten Holz-Hybridbau der Schweiz, stellt Primin Jung mit Blick auf die Herausforderungen der Tragwerksplanung in seinem Technik-Beitrag vor.