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Fliegender Betonteppich: Kulturzentrum in Cordoba
Foto: Gonzalo Viramonte
Mit dem neuen Kulturzentrum wollte die Regierung der Provinz Cordoba das 200-jährige Bestehen der Republik Argentinien feiern. Das Raumprogramm des Neubaus: ein Auditorium, Räume für das Provinzarchiv, Büros und Ausstellungsräume. Sein Standort: der Sarmiento-Park im Zentrum der 1,3-Millionen-Einwohner-Stadt. Formal ist das 15000 Quadratmeter große Kulturzentrum Teil der umgebenden Landschaft, in puncto Material bildet es den denkbar größten Kontrast dazu. Glas und Sichtbeton prägen die Fassaden und Innenräume; das 63 x 67 Meter große, gewellte Dach ist nicht etwa begrünt, sondern mit 2,5 Zentimeter starken Granitplatten belegt. Ein Eldorado für Skater – und insbesondere in den Abend- und Nachtstunden für die gesamte Stadtgesellschaft. Eine große, ovale Öffnung stellt die visuelle Verbindung zwischen dem Dach und dem darunter liegenden, grasbewachsenen Innenhof her.
Neben dem bis zu viergeschossigen Neubau erhebt sich als weithin sichtbarer Blickfang eine zweite Betonskulptur: der fast 90 Meter hohe „Leuchtturm“, der sich der Länge nach einmal um 180 Meter um die eigene Achse windet. Ein Sendemast bringt die Gesamthöhe des Turms auf 102 Meter.
Das Kulturzentrum basiert auf einem Skelettraster von 9x9 Metern beziehungsweise – in den größeren Sälen – einem Vielfachen dieser Maße. An den Längsseiten steifen V-förmige Kolossalstützen den Neubau aus. Die Archivräume sind als großer, zweigeschossiger „Betonsarg“ mit 41 Metern Länge im Eingangsbereich über dem Empfang aufgeständert. Dieses fensterlose Volumen ist auch von außen als Sonderelement in den ansonsten voll verglasten Fassaden des Kulturzentrums ablesbar.